Montag, 8. März 2010

Sind die Schweizer Eigentümer "hochverschuldet"?

Im letzten "Geldspiegel" der NZZ am Sonntag rät Fritz Pfiffner den Hauseigentümern, ihre Hypotheken zurückzuzahlen. Pfiffner vergleicht die durchschnittliche Verzinsung der Hypotheken (ca. 3%) mit der aktuellen Verzinsung der Bundesobligationen, welche deutlich tiefer liegt. Dieser Vergleich hinkt: Eine marginale Grösse wird mit einer Durchschnittsgrösse in Relation gesetzt. Würde man "Äpfel mit Äpfeln" vergleichen, d.h. die Rendite der Bundesobligationen mit dem Zinssatz von neuen Hypotheken, würde der vermeintliche Vorteil der Zurückzahlung dahinschwinden.

Weiter im Artikel wird vor der hohen Hypothekarverschuldung der Schweizer Haushalte gewarnt.
Gemessen am Verhältnis zum BIP weist unser Land einen weltweiten Rekordwert auf, der nur von... Island übertroffen wird. Soll diese Rangliste unsere Sorgenfalten vertiefen? Nicht wirklich. Der wichtigste Risikotreiber bei Hypotheken ist das Verhältnis zwischen Hauspreis und Hypothekarschuld bzw. die Belehnung. Dieses Verhältnis dürfte in der Schweiz im Durchschnitt bei 60% liegen. Bei Neuhypotheken (=marginale Belehnung) liegt es bei schätzungsweise 80%. Das sind international gesehen ganz gesunde Werte. In den USA liegt die effektive Durchschnitts-belehnung in manchen Staaten zur Zeit über 95 Prozent

UPDATE: Ich bin neuerdings auf diese Statistik aufmerksam gemacht worden. Die durchschnittliche Belehnung lag 2008 bei 44%.
blog comments powered by Disqus