Freitag, 23. Oktober 2009

Verkehrspolitik ist auch Raumplanung

Was ich gestern bei der spannenden Avenir Suisse Tagung "Zwischen Planung und Markt - Anreize der Siedlungsentwicklung" gelernt habe:

1. Raum- und Verkehrspolitik hängen voneinander ab. Praktisch alle Referenten erachten die zu billige – weil massiv subventionierte – Mobilität als den zentralen Treiber der "Zersiedlung" in der Schweiz.

2. In der Schweiz ist die Raumplanung "pretty relaxed" (sprich: sie schreibt wenig vor) im Vergleich zur äusserst restriktiven Praxis in Grossbritannien. Die strenge Regulierung ist mit Sicherheit ein entscheidender Grund für die hohen Immobilienpreise in London.


3. Viele der oft zitierten Ursachen der Zersiedlung, allen voran die fehlende Überwälzung der marginalen Infrastrukturkosten (Kanalisationen, Strassen usw.) in den Agglomerationen spielen eine vernachlässigbare Rolle.

4. Die Haushalte haben eine relativ tiefe Zahlungsbereitschaft für "open space" (intakte Landschaften), wenn diese sich weiter weg als wenige Kilometer von ihrem Wohngebiet befinden. Die Schätzungen -- und Meinungen -- gehen hier weit auseinander.

Bei Gelegenheit werde ich auf die Inhalte der interessantesten Referate im Detail eingehen.
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