Mittwoch, 21. April 2010

Wohneigentum für alle?

Die bereits erwähnte neue Studie des Statistischen Amtes des Kantons Zürich gibt mir den Anlass, auf frühere Kommentare zum Thema "Eigentumsquote" (endlich...) zu reagieren.

Die Studie zeigt, dass sich Wohneigentum nach wie vor auf den Vormarsch befindet. Im Kanton Zürich liegt der Treiber dieser Entwicklung eindeutig in der Umwandlung von Mietwohnungen in Eigentumswohnungen. So wurden zwischen 2003 und 2008 rund 3'600 Mietwohnungen bzw. über 200'000 Quadratmeter Wohnfläche in Eigentumswohnungen umwandelt.

Insgesamt beträgt die Eigentumsquote bei Neubauten 66 Prozent, mehr als doppelt so viel als im Bestand aller Wohnobjekte (28 Prozent).

Diese Daten scheinen mir die These zu bestätigen, dass die im internationalen Vergleich tiefe Schweizer Wohneigentumsquote vorwiegend als Folge des Verbotes von Stockwerkeigentum zwischen 1912 und 1965 zurückzuführen ist. Da Stockwerkeigentum die natürliche Form von urbanem Wohneigentum ist, greift die oft angeführte (und hier wiederholte) These der "hohen Kaufpreise" zu kurz. Ausgerechnet an den teuersten Lagen wurde am meisten Wohneigentum erstellt.

Es wäre zudem interessant zu wissen, ob dieses Verbot eine einmalige Schweizer Spezialität war oder auch in anderen Ländern galt (oder gilt).
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