Mittwoch, 2. Dezember 2009

Grosse Probleme mit dem Kleingeld in BsAs

Sind die Busse – Colectivos, auch Bondi genannt – Schuld an der grossen Münzknappheit, die in Buenos Aires herrschte? Die Krise ist deutlich weniger akut als vor einem Jahr (Einheimische berichten). Damals waren die Porteños bereit, eine halbe Stunde Schlange zu stehen, um das Wechselgeld von 5 Pesos (Fr. 1,30) zu erhalten. Die grössten Banknoten waren für den alltäglichen Einkauf beinahe wertlos. Da die Colectivos grosse Münzbezieher sind, wurden sie der Hortung verdächtigt. Doch die Colectivos erzielen einen Umsatz von ca. CHF 500 Mio. pro Jahr, was nur wenige Prozente des Münzbestandes ausmacht.
Wie kommt es zu einer Münzknappheiten? Der Ökonom Carlo Cipolla identifizierte drei Grundregeln der korrekten Münzversorgung:  
  1. Der Nennwert der Münzen muss deutlich über ihrem Metallwert liegen.
  2. Die Versorgung muss zentral geregelt werden.
  3. Der Umtausch mit der Geldeinheit muss stets gewährleistest sein.
 In Argentinien dürfte eher eine Verletzung der ersten Regel für die Knappheit verantwortlich gewesen sein. Das mangelnde Vertrauen der Bevölkerung in ihrer Zentralbank, die erwartete Inflation und die hohen Metallpreise der letzten Jahre dürften viele Argentinien zur Hortung der Münzen angeregt haben. Mit den nachlassenden Rohstoffpreisen endete die akute Phase der Münzknappheit - zur Erleichterung der Strassenkünstler von San Telmo.
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